Zwickau. Die GAZ Notstromsysteme GmbH plant den Umzug ins benachbarte Reinsdorf. Mit der Verlagerung des Firmensitzes gehen weitere Veränderungen einher. Insgesamt bedeutet das Vorhaben eine neue Ära für das traditionsreiche Unternehmen.
Die erfolgreiche Unternehmensentwicklung der GAZ Notstromsysteme macht eine Verlagerung des Firmensitzes nötig. Im Jahr 2020 wurden in Zwickau rund 13 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet, jährlich steigert sich der Umsatz um sechs bis zehn Prozent. Damit einher geht auch ein erweiterter Mitarbeiterstamm. „Sowohl in der Verwaltung, der Produktion und dem Lager stoßen wir an die Kapazitätsgrenzen, was ein weiteres Wachstum des Unternehmens verhindert“, so Geschäftsführer Julian Georgi. Der aktuelle Standort in der Zwickauer Emilienstraße bietet keine Möglichkeiten zur Erweiterung. Ebenso war die schlechte Verkehrsanbindung, die auch die Zufahrt für Speditionen im Mischgebiet erschwerte, ein Entscheidungskriterium für den Umzug an einen anderen Standort.
Gefunden wurde der neue Firmensitz im Gewerbegebiet Kirchstraße im benachbarten Reinsdorf. Künftig stehen der GAZ hier rund 8000 Quadratmeter Grundstück mit 6.200 Quadratmetern Gebäudefläche zur Verfügung. „Konkret bedeutet dies eine Verdreifachung unserer derzeitigen Fläche. Zusätzlich gibt es hier genügend Raum für weiteres Wachstum in den Folgejahren“, erklärt Julian Georgi. Auch die Logistik wird erleichtert, denn am neuen Standort gibt es eine Anlieferrampe mit vier Toren.
Trotz des Wegzugs aus dem traditionsreichen Standort Zwickau bleibt die GAZ der Region und Stadt als Zentrum verbunden. Generell bedeute der Umzug einen neuen Meilenstein in der Entwicklung. Julian Georgi: „Wir können unsere Wachstumspläne umsetzen und damit die Betreuung der Kunden deutlich verbessern. Für die Mitarbeiter werden hinsichtlich des Arbeitsumfeldes ganz neue Möglichkeiten geschaffen. Das steigert das Arbeitsklima und die Verbundenheit zum Unternehmen.“
Konkret geplant ist eine Steigerung der Produktionsleistung um rund 25 Prozent im nächsten Jahr. Erreicht werden soll das auch mit neuen Mitarbeitern. Aktuell arbeiten 70 Angestellte bei der GAZ. Fachkräfte werden noch gesucht, vor allem im technischen Bereich. „Im Bereich Forschung und Entwicklung benötigen wir Mitarbeiter, aber auch im Vertrieb und der Elektroplanung“, zählt Geschäftsführer Georgi auf. In den kommenden zwei Jahren soll der Mitarbeiterstamm um zehn bis 15 Personen erweitert werden. Parallel werde auch die Ausbildung gestärkt. In den Berufsbildern Industriekauffrau beziehungsweise Industriekaufmann und Elektroniker beziehungsweise Elektronikerin für Betriebstechnik sollen künftig jährlich vier Ausbildungsstellen angeboten werden.
Am neuen Standort, einem ehemaligen Möbelhaus mit Lager und Verkaufsfläche, wurden seit Sommer 2020 Planungen und erste Umbaumaßnahmen vorgenommen. In den nächsten Monaten wird der Umzug geplant und vorbereitet. „Wir werden das in zwei Schritte aufteilen. Zum einen in Produktion und Lager, zum anderen in den Verwaltungsbereich“, kündigt Julian Georgi an. In der Produktion würden schrittweise die Arbeitsplätze verlegt und zwischenzeitlich das Material verlagert werden. „Wir sprechen hier durchaus von mehreren LKW, die zwischen beiden Standorten pendeln werden. Unser Vorteil ist aber, dass wir erst Ende 2021 die Emilienstraße in Zwickau geräumt haben müssen“, führt Georgi weiter aus. Die Produktion arbeitet zur Sicherstellung der Aufträge parallel. Die Verwaltung zieht innerhalb weniger Tage komplett um. Geplant sei, im Juli komplett am neuen Firmensitz arbeiten zu können.
Über die GAZ:
Die Wurzeln der GAZ Notstromsysteme GmbH reichen bis ins Jahr 1884 zurück. Damals wurde die Firma Friemann & Wolf Zwickau gegründet – einst größter Grubenlampenhersteller der Welt. Zu DDR-Zeiten hieß das Unternehmen Grubenlampen- und Akkumulatorenwerk Zwickau (GAZ). Nach der Wende wurde das Geschäftsfeld der Notstromsysteme aufgebaut und 2005 als eigenständige Firma ausgegründet. Heute plant und projektiert die GAZ Sicherheitsbeleuchtungsanlagen für öffentliche Gebäude jeder Art, Industrie und viele Kunden mehr in Deutschland, Österreich, Schweiz und Luxemburg. Die hauseigene Entwicklung und Produktion von Sicherheitsleuchten und Geräteüberwachungssystemen, sowie die Betreuung der Anlagentechnik durch sachkundige Servicetechniker komplettieren das Leistungsverzeichnis der GAZ.